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Trainingstherapie (MTT) bei MS

Nachdem jahrelang die Maxime galt, dass sich MS-Patienten nicht überfordern dürfen und die Angst im Raum stand, ein zu intensives Training könne die Krankheitssymptome verstärken, bzw. sogar einen erneuten Schub auslösen, kann man heute sagen, dass ein Kraft- und Ausdauertraining für MS Patienten sicher ist und die positiven Effekte klar überwiegen. Im Gegensatz kann ein Schonen im Alltag zusätzlich zu den direkt durch die MS bedingten körperlichen Einschränkungen, zu verminderter körperlicher und teilweise auch psychischer Belastbarkeit führen und somit das Wohlbefinden und die Lebensqualität negativ beeinflussen.

Der Symtomkomplex bei MS-Patienten präsentiert sich sehr individuell, je nach Läsionslast, Ort der Läsionen und Dauer der Erkrankung. Neben fundierter Kenntnisse der Grundkrankheit benötigt ein Therapeut ein solides Wissen in Trainingslehre, um ein ideales Trainingsprogramm für den einzelnen Patienten zu erstellen. Training und Aktivitäten sind so aufeinander abzustimmen, dass eine optimale Lebensqualität mit ausgewogener Balance zwischen Familie, Arbeit, Freizeit, Training und Erholung gefunden wird.

Um negativ Folgen eines Trainings für Patienten mit MS zu vermeiden, kommt der Betreuung und Anpassung des Trainings durch den MS-Therapeuten eine grosse Bedeutung zu. Die Effekte des Trainings müssen genau verfolgt, Veränderungen richtig interpretiert und das Training immer den momentanen Gegebenheiten angepasst werden.

Aus: Training bei PatientInnen mit Multipler Sklerose, Nanco van der Maas und Ursula Biland Themen, PHYSIOACTIVE 6, 2017

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